Glossar A-Z
L
Leistungswirtschaftliche Restrukturierung
Verbesserung der Struktur des Unternehmens in verschiedenen Funktionsbereichen der Wertschöpfungskette, um Optimierungsmöglichkeiten zu analysieren und auszuschöpfen. Ziel ist es, das Unternehmen durch eine Umsatzsteigerung und/oder Kostensenkung fortführungsfähig zu machen.
Letter of Intent (LOI)
Erklärung/Interessensbekundung, welche Bedingungen einer Transaktion abbildet und als unverbindliche Absichtserklärung zwischen zwei Parteien dient. Bereits vor Beginn der Verhandlungen soll der LOI die Interessenslagen formalisieren und einen Fahrplan für den weiteren Verlauf darstellen.
Leveraged Buy-out (LBO)
Erwerb eines Unternehmens unter Nutzung eines hohen Fremdkapitalanteils. Die Kreditsicherheiten werden dabei regelmäßig teilweise oder ausschließlich durch die Zielgesellschaft selbst gestellt. Durch den hohen Fremdkapitalanteil soll dabei der Leverage-Effekt derart genutzt werden, dass mit möglichst niedrigem Eigenkapitaleinsatz eine hohe Eigenkapitalrendite erwirtschaftet wird.
Lieferantenpool
In Insolvenzverfahren konstituiert sich häufig auf Veranlassung verschiedener Gläubiger/Lieferanten eine sogenannte Sicherheiten-Verwertungsgemeinschaft bzw. ein Lieferantenpool. Der Lieferantenpool ist damit ein Zweckverbund von Lieferanten im Insolvenzfall des Kunden. Ziel des Lieferantenpools ist es, durch Verwertung der einfachen, verlängerten und erweiterten Eigentumsvorbehaltsrechte der Lieferanten eine einvernehmliche und bestmögliche Befriedung zu erlangen.
In aller Regel führt die individuelle Durchsetzung von Eigentumsvorbehaltsrechten zu erheblichen praktischen Problemen, insbesondere dann, wenn konkurrierende Sicherungsrechte anderer Lieferanten bestehen. Die Bildung eines Lieferantenpools kann mithin dafür Sorge tragen, dass die Sicherungsrechte optimal durchgesetzt und etwaige juristische Auseinandersetzungen mit anderen Sicherungsgläubigern vermieden werden. Als Poolverwalter wird in aller Regel ein hierauf spezialisierter Rechtsanwalt eingesetzt.
Liquiditätskrise
Ein Unternehmen befindet sich in einer Liquiditätskrise, wenn Unsicherheit über die Fähigkeit des Unternehmens besteht, fällige Verbindlichkeiten zu bedienen. Typische Merkmale sind ausgeschöpfte Kreditlinien, ein Anstieg der Verbindlichkeiten aus LuL, ein Verzicht auf Skonti, die Zahlung nach Fälligkeit oder gar das „Schieben“ von Zahlungen an das Finanzamt oder die Sozialversicherungsträger. Im Fall der Liquiditätskrise ist sofortiges, aktives Gegensteuern notwendig, um eine sich weiter verschärfende Krise zu vermeiden.
Long List
Liste aller potenziellen Kaufinteressenten für ein Unternehmen, die meist von M&A-Beratern im Rahmen eines Bieterverfahrens aufgrund allgemeiner Informationen erstellt wird. Nach Durchsicht und Streichungen/Ergänzungen entsteht daraus die Short List.