
kompakt Lebensmittel
In den vergangenen Jahren haben wir viele Projekte im Bereich der Lebensmittelindustrie bearbeitet. Die Erfahrungen, die wir in der Lebensmittelindustrie in unterschiedlichen M&A- und Restrukturierungsprojekten sammeln konnten, wurden in der neuesten Ausgabe des Newsletters kompakt Lebensmittel aufbereitet.
Die deutsche Nahrungsmittelindustrie ist mit einem Umsatz von 168,6 Mrd. Euro eine der größten Nahrungsmittelindustrien in Europa. Die Marktmacht des Einzelhandels, geändertes Konsumverhalten und in den letzten Jahren stark schwankende Produktionskosten führen zu einem wachsenden Druck auf die mittelständischen Lebensmittelproduzenten.
Um diese Veränderungen und Trends in der Ernährungsindustrie detaillierter zu betrachten, wurden für den hww Branchenreport drei Subbranchen, in denen hww in den vergangenen Jahren eine umfassende Expertise aufbauen konnte, betrachtet: Schlachtung und Fleischverarbeitung, Backwaren- sowie Teigwarenherstellung und Herstellung von Getränken. Ziel ist es, für diese Subbranchen Entwicklungen und Herausforderungen des aktuellen Marktumfelds zu beschreiben und Lösungsansätze zu entwickeln.
Die deutsche Ernährungsindustrie
Die deutsche Ernährungsindustrie erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 168,6 Mrd. Euro. Damit verzeichnet die Branche nach einem starken Umsatzwachstum von rund 20 Prozent zwischen 2009 und 2013 einen Umsatzrückgang von rund 4 Prozent zwischen 2013 und 2015. Die Schwankungen im Umsatz wurden begleitet durch ein kontinuierliches Wachstum an Mitarbeitern (Zunahme von rund 33.000 Mitarbeitern zwischen 2009 und 2015) und einer etwa gleichbleibenden Anzahl an Unternehmen. Insgesamt beschäftigten die rund 5.800 Unternehmen der Ernährungsindustrie somit im Jahr 2015 rund 570.000 Mitarbeiter. Mit Blick auf die Umsatzstärke verteilt sich die Hälfte des Umsatzes auf drei Bereiche: die Schlachtung und Fleischverarbeitung, die Backwaren- sowie Teigwarenherstellung und der Getränkemarkt.
Um auf die stagnierende Nachfrage im Markt zu reagieren und neue Wachstumsquellen zu finden, zeigt der von 2009 bis 2015 um rund 47 Prozent gestiegene Exportumsatz, dass sich deutsche Produzenten verstärkt auf den Export konzentrieren. Damit erreichte der Exportanteil mit 54,1 Mrd. Euro im Jahr 2015 32 Prozent der nationalen Produktion. Zum Vergleich stieg der Import im gleichen Zeitraum um 30 Prozent auf 47,8 Mrd. Euro. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an (Tief)Kühlung, Produktbeschaffenheit und möglicher Kostenvorteile schwankt die Exportquote der einzelnen Subbranchen jedoch bedeutend – die im folgenden betrachteten Branchen zeichnen sich beispielsweise durch relativ geringe Exportquoten (Fleischverarbeitung 14,1 Prozent,Getränke 12,3 Prozent und Backwaren 5,5 Prozent) gegenüber Branchen wie der Fleischschlachtung (20,8 Prozent) oder der Süßwarenindustrie (36,1 Prozent) aus.
Auszug aus: hww kompakt - Thema | Lebensmittel